Hasso

Eine besondere Geschichte ist die von Hasso.
Eigentlich waren wir mit drei Hunden gut ausgelastet, fanden wir. Ein weiterer Hund war nicht geplant. Aber manchmal kommt es anders als gedacht.
Frau Ackermann erzählte uns die traurige Geschichte von Hasso, einem Deutschen Schäferhund, der schon einige Monate im Tierheim saß und der, trotz aller guten Pflege, dabei war, sich aufzugeben. Hasso ist ein echtes Sorgenkind. Er hat eine Spondylose ( krankhafte Veränderung an der Wirbelsäule ), eine starke Arthrose im Vorderlauf und natürlich Hüftgelenksdysplasie (wie so viele Schäferhunde). Als er ins Tierheim kam, war er ein Bild des Jammers. Mittlerweile war er gesundheitlich – so weit möglich – wiederhergestellt. Aber glücklich war er nicht. So gingen wir ins Tierheim, um ihn uns einmal anzusehen. Nur ansehen ! Vielleicht könnte man den armen Kerl ja wenigstens mal mit zum Spaziergang nehmen, dachten wir.
Hasso wurde aus seiner Box gelassen, kam zu uns und ließ sich auch streicheln. Dann allerdings drehte er um und lief zurück zu seinem Zwinger. Den Blick, den er uns zuwarf, konnte ich nicht vergessen. Es war, als wolle er sagen: „Ist ja nett, dass Ihr da seid, aber für mich ändert sich ja doch nichts. Wer nimmt schon einen so kranken Schäferhund ?“
Dann war er im Zwinger verschwunden und kam auch nicht wieder zum Vorschein.
Wir beschlossen, Hasso am folgenden Tag (ein Sonntag) mit zum Spaziergang zu nehmen. Mal sehen, wie er sich mit unserer Hundebande verstand. Es klappte wunderbar – keine Probleme, kein Knurren, nichts. Da es ein super-schöner Sommertag war, sollte Hasso tagsüber bei uns bleiben. Aber Hasso hatte sich bereits entschieden, dass er nicht wieder ins Tierheim zurück wollte.
Das Ende der Geschichte – Hasso lebt nun bei uns. Er ist ein fröhlicher Hund, der sein Leben genießt. Und wir sind froh, dass wir uns nicht grundsätzlich gegen einen weiteren Hund entschieden haben.